Bin heute nicht ans Meer gefahren. Stattdessen habe ich mich als erstes auf den Weg zum Ostufer des Willamette Rivers gemacht, der mitten durch Portland fließt und kann daher nun an dieser Stelle das erste Foto der Skyline präsentieren:
Der Großraum Portland hat knapp über 2 Mio Einwohner. Ich war an meinem ersten Abend, als ich mich auf dem Weg vom Flughafen zum Hotel kurz in Richtung Innenstadt verirrt hatte und die Skyline bei Nacht sehen konnte, schon ziemlich beeindruckt von den vielen Hochhäusern.
Meine zukünftige Unterkunft befindet sich übrigens etwas links vom rechten Hochhaus. "Mein Haus" hat allerdings nur 11 Stockwerke und ich werde im 7. wohnen.
Fotos von Innen folgen um Weihnachten rum.
Und einen Berg haben wir hier auch, er heißt genau wie das Team, in dem ich arbeite: Hood.
Der Mount Hood ist mit 3425m der höchste Berg Oregons. Achja, und ein Vulkan ist er auch. Und immerhin haben wir hier auch Schnee, nicht bloß Ihr in Deutschland (nochmal ein kleines
ätsch als Nachtrag zu gestern)
Nach dieser kurzen Seightseeing-Tour habe ich mich dann ins Weihnachtsgetümmel gewagt und zwei Shopping-Malls besucht. Auch hier war ich genau wie vor ein paar Tagen beim Einkaufzentrum am Lincoln Square wieder ein bisschen enttäuscht. Mittlerweile glaube ich erkannt zu haben, dass es daran liegt, dass den amerikanischen Einkaufszentren der Mediamarkt bzw. Saturn fehlt. Wo kaufen die Amis denn ihre Fernseher, Kühlschränke, DVD-Player und Computer?! Bis auf iPods und MacBooks in Apple-Stores gibt es in den Shopping-Malls keinerlei Elektronikartikel. Apple-Stores gibt es hier übrigens wie Sand am mehr. Jede Mall hat einen. Und alle sehen gleich aus und überall stehen lebensgroße Beatles in den Schaufenstern und drinnen läuft
Let it be. Apple ist offensichtlich sehr stolz drauf, dass sie nun auch das komplette Beatles-Repertoire im iTunes-Store anbieten. Ich bin dankbar darüber: Bislang war es bei jeder Mall so, dass genau in dem Moment, in dem ich das Weihnachtsgedudel nicht mehr ertragen konnte, irgendwo ein rettender angebissener Apfel zu sehen war, aus dem bekannte Beatles-Melodien tönten.
Und mir ist heute aufgefallen, dass der Weihnachtmann in Amerika mehr darf als in Deutschland. Er steht auf Parkplätzen und zeigt den Autofahrern, wo sie das Auto abstellen können, er verkauft Hamburger, Eis und Weihnachtsbäume, und er sitzt sogar im Eingansbereich von Toiletten und darf Geld kassieren (völlig nachvollziehbar, denn irgendwie muss er ja die Geschenke auch bezahlen, die er überall verteilt). Manchmal sitzt er aber auch einfach nur faul rum und lässt sich fotografieren. In regelmäßigen Abständen kommen Eltern vorbei, und wollen Ihr Kind beim Weihnachtsmann aussetzen, lassen zum Abschied noch schnell ein Foto machen und wenn dann das Kind ganz doll anfängt zu weinen, tut es den Eltern Leid, dass sie ihr Kind loswerden wollten und nehmen es doch wieder mit nach Hause. Seltsam.
Und in den Geschäften gibt es doch tatsächlich Vorführungen, bei denen den Amerikanern gezeigt wird, wie Geschenkpapier funktioniert. Ich mache an dieser Stelle keine Witze. Eine Dame zeigt den Zuschauern, wie man das Papier falten muss, wo man Tesafilm kleben muss und, dass das ganze schöner aussieht, wenn man hinterher noch eine Schleife drumbindet. Natürlich erklärt sie dann noch, wie man mit der Schleife umzugehen hat, dass man dazu auf der Rückseite des Päckchens die beiden Enden um 90 Grad umwinkelt und sie auf der Vorderseite zusammenknotet ohne vergessen zu erwähnen, auf welche Länge man die nun überstehenden Ende kürzen muss. Drumherum stehen lächelnd staunende Frauen.
Beweisfoto gefällig?
Und Amerikaner pumpen Teddybären auf: Kinder suchen sich in Regalen die Haut ihres Wunschteddys aus und gehen damit zu einer Frau, die dem Teddy einen Spieß in den Rücken drückt. Wenige Sekunden später ist der Teddy dick. Dann darf das Kind noch ein kleines Plüsch-Herz in den Teddy einlegen und ihn so zum Leben erwecken. Süß. Ich war kurz davor, mir ein ausgesetztes Kind vom Weihnachtsmann zu klauen, um ihm zwei neue Teddy-Eltern zu spendieren.
Soviel zum heutigen Tag. Bin nun wieder im Hotel und hab den Fernseher laufen. Auf 6 Kanälen läuft Football, aber den anderen Werbung. Es ist echt nicht einfach, hier einen netten Film zu finden. Wenn man wie gewohnt beim Durchzappen diejeningen Sender, auf denen grad Werbung läuft, überspringt, dann ist man ruck-zuck wieder am Ausgangspunkt.