Am Vormittag des 25.12. sind wir mit ganz viel Weihnachtsstimmung im Herzen und noch mehr Weihnachtsmusik im Gepäck in Portland aufgebrochen zu unserer großen Reise: Erstes Etappenziel nach 6h Fahrt war "Eureka", eine Kleinstadt an der Grenze zwischen Oregon und Kalifornien, direkt am Pazifik. Die Region um Eureka herum ist weltbekannt für ihre Mammutbäume, die sog. Redwoods. Am Morgen des 26. sind wir deswegen auch extra früh aufgestanden und haben einen Abstecher über die Avenue of the Giants gemacht, die mitten durch die Wälder führt.
Auf einer schmalen Straße schlängelt sich der Weg vorbei an endlos hohen Bäumen. Überall riecht es nach nassem Holz und dicke Tropfen fallen herab vom Regen, der sich in den Baumkronen gesammelt hat. Weit und breit ist keine Menschenseele zu sehen. Hören kann man nur das Rauschen eines Fluss, der nicht weit entfernt der Straße durch die Landschaft fließt.
Amerika ist das Land der "Drive-Thru"s. Neben den auch bei uns bekannten McDonald's und Burger King Drive-Thrus gibt es in Amerika Apotheken-, Starbucks- und Bankomat-Drive-Thrus. Und neben der Avenue of the Giants befindet sich der weltweit einzige Drive Thru Tree ;-)
Zwei Stunden später führte uns der Weg über den Highway No. 1 zurück an die Küste. Zurecht gilt die Straße als eine der schönsten Straßen der Welt: Der Highway verläuft entlang der ins Meer abfallenden Berge über teilweise nur wenige Meter überm Meeresniveau gelegene Weidelandschaften, dann wieder 100 Meter oberhalb des Meerespiegels über Serpentienen mitten durchs Küstengebirge.
Das Naturschauspiel der Gischt, die entlang der Küste aufsteigt und sich im winterlich feuchten Klima zu Nebelschwaden verwandelt, war ein sehr beeindruckender Anblick, den wir noch den kompletten Tag über genießen durften. Unsere Etappe führte uns u.a. durch Mendocino, einem kleinen Künstlerdorf, das vor allem durch einen Schlager von Michael Holm in Deutschland bekannt ist. Wenig später erreichten wir den Gualala Point, einen öffentlich zugänglichen Strand an dem Seehunde leben. Es wird auf einem Hinweisschild nur darum gebeten, die Seehunde nicht in ihrem Lebensraum zu stören und ihnen nicht zu nahe zu kommen. Glücklicherweise hält sich jeder daran.
Wenige Meilen weiter südlich erreicht man Bodega Bay, ein kleines Fischerdörfchen, das jedoch nicht für seine Fische bekannt ist, sondern vielmehr für seine Vögel. Genauer gesagt für "Die Vögel". Alfred Hitchcock drehte nämlich genau hier 1963 seinen berühmten Film und vieles scheint sich seit 1963 in Bodega Bay nicht verändert zu haben, denn man erkennt noch immer Gebäude und Plätze aus dem Film wieder... bloß die Vogelpopulation hat sich in den letzten 47 Jahren stark rückläufig entwickelt ;-)
Von Bodega Bay ging es dann direkt zu unserem ersten großen Ziel unserer Rundreise: San Francisco.
Nähert man sich San Francisco von Norden, kommt man zu allererst in den besonderen Genuss, die Golden Gate Bridge zu befahren. Stilvoller lässt sich ein Aufenthalt in dieser Stadt nicht beginnen :-)
(Fortsetzung folgt...)